Freitag, 24. Mai 2019

Lorbeer- oder Eichelkranz?


Der Wurstkuchelhund* und der Kranz der Bavaria



Gedichtet und aufgeführt zu Ehren zweier wunderbarerer Menschen aus Regensburg im Sommer 2016 


Es war einmal – so müssen ja alle Märchen anfangen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob das hier nicht eher ein Tatsachenbericht ist. Dann müsste man wohl eher so anfangen:  Dem Sachverhalt zufolge … Aber das klingt doch zu beamtisch. Auf jeden Fall war es ein Dienstag, gegebenenfalls aber auch ein Freitag als die Bavaria von ihrem Schönheitsschlaf, den sie sich einmal die Woche gönnte, erwachte und –ja nix und. Weg war’ns. Wer? Na der Kranz und der Löwe. Jeder vernünftige Mensch kennt ja die Bavaria auf der Theresienwiese. Seit Jahr und Tag steht sie da und natürlich hat sie ein Bärenfell um und natürlich hält sie ein Schwert in der rechten und einen Kranz in der linken Hand, was nicht ganz einfach ist, da sie ihn immer über dem Kopf halten muss und dann auch noch nach hinten gedreht. Man kann sich vorstellen, was das für eine Anstrengung für ein Frauenzimmer ihrer Größe und Statur sein muss – Jahr und Tag! Ach ja, und da ist natürlich auch noch der Löwe. Der hat es sich bequem gemacht und sitzt zu ihrer Rechten und schaut immer Richtung Riesenrad, wenn gerade mal wieder d’Wiesn is, ansonsten übrigens auch in diese Richtung, auch wenn kein Oktoberfest ist, da ist er eigen.
Die Bavaria wacht also auf und beide sanns weg. Da hat die Bavaria erst amoi a bisserl bleed g’schaut. Was ist da g’scheng?
Als sie Bavaria ihren Schönheitsschlaf gehalten hat, hat sich der Löwe mal wieder so richtig gelangweilt. Immer in de gleiche Richtung schaun, immer nach Rosenheim nie nach Augsburg. Von wegen der Löwe, der Löwe ist los! Aber wie es sich so schickt in einem Märchen muss ja auch mal was passieren und tatsächlich: eine Postkutsche hält vor dem Löwen. Er hat ja schon einige Kutschen gesehen vor allem wenn Oktoberfest ist, aber das beginnt ja erst und is no ned. Die Kutsche hält kurz vor dem Löwen an, der schaut noch etwas verdutzt, da fliegt ihm auch schon etwas auf die Nase. Was warn des? Böpböp brummt es da zu seinen Tatzen. Böpböp. Ein Handy. Er hebt es auf und liest die WhatsApp Nachricht – natürlich kann der bayrische Löwe Whatsn, also bitte. Nach Laptop und Lederhose eine Leichtigkeit!

Lieber Löwe  Herzsmilie – Hilfe – Emoji Haufi (für alle Unwissenden: der Kackhaufen, der grinst)
Wir brauchen Lorbeerblätter für unser Sauerkraut. Der Immerwährende Reichstag is no immer da – Lila Teufel Emoji. Die fressen uns noch die Haare vom Kopf. Würstl und Senf haben wir noch – Smilie –aber fürs Sauerkraut sind uns die Lorbeerblätter ausgegangen – Smilie mit blauer Stirn und offenem Mund -. MAYDAYMAYDAY – Smilie mit großen Augen und roten Wangen – Dein Wurstkuchelhund

Das ist die historische Wurstküche beim Salzstadel in Regensburg: genannt Wurstkuchl.


Der Löwe überlegt und überlegt. Wie soll er denn zu Lorbeerblättern kommen. Bald wird es auf der Wiesn wieder Steckerlfisch, Bratgickerl und sogar Ochs am Spieß geben, aber Lorbeerblätter? Gerade will er die Bavaria wecken und schaut zu ihr rauf. Er muss lange nach oben blicken, denn die Bavaria ist wirklich gigantisch. Doch bevor er sich versieht, hat er zu weit geschaut und sieht zum Kranz anstatt zum Gesicht der Bavaria. Man darf es ihm nicht verübeln, er ist es nicht gewohnt in diese Richtung, also Richtung Regensburg zu sehen. Er überlegt nicht lang, denn das war noch nie die Art des Bayerischen Löwen und schnappt sich den Kranz. Ein ganzer Kranz Lorbeerblätter, eventuell etwas angestaubt, aber immerhin. So schnell er kann, begibt er sich nach Regensburg. Er läuft über die Steinerne Brücke, am Salzlager vorbei direkt zum Wurstkuchelhund, der schon ungeduldig auf und ab geht. 



leider konnten wir auch nach längerem Suchen den Wurstkuchelhund nicht finden.
War wahrscheinlich auf Besuch in München beim bayrischen Löwen.



Der ist natürlich mordsfroh, dass sie jetzt wieder Sauerkraut kochen können. Die Schlange der wartenden Gäste ist schon enorm. Alle wollens Bratwürst in der Semmel oder – und das sind die mehrer‘ – mit Kraut. Das Problem ist gelöst. Da brummt es in der Hosentasche des Wurstkuchelhundes und eine Nachricht erscheint:

Schau, dassd sofort hoamkimmst, Du zahnloser Bissdteife! Und bring mein Kranz mit, sonst … - lila Teufel Emoji Die Bavaria – grantiger Smilie

Da ist guter Rat teuer. Der Kranz ist doch schon sehr hergenommen und kann so unmöglich zurück nach München. Hund und Löwe überlegen angestrengt. Der Wurstkuchelhund fliegt ein paar Runden.
„Jetzt hab ich‘s, Löwe. Da über der Bruck stengan Eichenbaam …“ Da fällt ihm der Löwe, der schon etwas verzagt und fast hoffnungslos war, mit einem enthusiastischem Hurragebrüll ins Wort.
„Schon gut schon gut -Gut gebrüllt, Löwe! Aber jetzt ans Werk. Wir müssen der Bavaria einen Kranz flechten, dass ihr hören und sehen vergeht!“
Und so ist es denn auch gekommen. Der Löwe sitzt wieder zur Rechten der Bavaria, und der Bavaria ist Hören und Sehen vergangen. Vor allem seit die Leut wieder ungeniert die Wendeltreppe in ihren Kopf raufsteigen. Ach ja und seit dem Tag, hat sie einen Eichenkranz in der Hand. Was ihr aber auch nichts ausmacht.

Ente, Erdäpfe, Amen! Ois wahr – I schwörs! Schaugst selber nach!

2016


* Der Wurstkuchelhund:


Hoehn, Helmut:
Der Wurstkuchelhund: ein Bilderbogen für kleine und große Leute/ von Helmut Hoehn. - Amberg : Buch- und Kunstverl. Oberpfalz, 1999
ISBN 3-924350-75-2 



Montag, 29. Oktober 2018

Das Leuchten am Bauch des Dinosaueriers oder wie man sich ein neues Zuhause fängt



Die Schlürerbande muss ausziehen und wieder einmal heißt es: wem Gott will rechte Gunst erweisen ...




Auf zu neuen Ufern! Wo wird es die Schlüterbande diesmal hintragen? Es gibt heftige Diskussionen und die Bande versucht mit vielen Unterredungen dem Ziel näher zu kommen.



Doch was helfen alle Worte, man muss zur Tat schreiten. die Schlüterbande macht sich auf die Suche ein neues Zuhause zu finden.




Gar nicht so einfach. Einfach mal drauf los - und ab in die nächste Fähre.



Doch auch auf der anderen Seite gibt es keine geeignete Bleibe.



Lisi überlegt. Schließlich ist sie die äteste. Fritzi und Johnny beschließen auf einem Segelboot anzuheuern.


Doch Fritzi wird von Piraten entführt. 


Johnny kann ihn aber befreien und sie fliehen über Berg und Tal.



 Und landen schließlich in einer Stadt mit Zwiebelturm und Maibaum und leckerer Eiscreme.



Aber auch da kann die Familie nicht belieben.
Mama Marta versucht es auf dem Luftweg und landet bei ...


 und  landet beim kriegerischen Stamm der Höruponen. Dort erfährt sie, dass versteckt in einem kleinen Dorf am Bauch des Dinosauriers ihnen der Schatz leuchtet, den sie zu finden suchen.



Schnell macht sie sich mit dieser Botschaft auf den Rückweg.

Währenddessen sind die anderen natürlich auch nicht faul und suchen ihrerseits. Aber egal wo sie auch hinkommen, nirgends scheint es richtig zu sein.
Entweder es ist zu steil...


oder zu kalt ...




 oder schon bewohnt.


Als die Schlüterbande wieder vereint ist. Machen sich alle auf die Suche nach dem Dinosaurierbauch und dem Leuchten. Was ist damit wohl gemeint?
Aber die Zeit drängt, die Koffer sind schon gepackt.




Alle sind start klar. Aber wohin soll die Reise gehen?



Es geht treppauf und treppab immer einem Leuchten nach.



Die Schlüterbande versucht wirklich alles. Jedem Leuchten wird nachgegeangen. Sogar in schwindeleregnede Höhe begeben sie sich.


So eine Suche macht müde.


Doch keiner gönnt sich lange Rast. Fieberhaft wird gesucht.


 Auf einer Landkarte haben die Kinder herausgefunden, was mit dem Dinosauerier gemeint sein könnte. Es gibt da eine kleine Insel, die aussieht wie ein Dinosaurier. DAS muss es sein.



Also ab auf die Dinosaurierinsel. Alle Hoffung liegt nun bei Simmerl, der kann hoch hinauf und hat den Überblick.

 Kann er den Schatz leuchten sehen? Stimmt die Weissagung der Höruponen?
 Jetzt hilft nur noch Daumendrücken.


Und tatsächlich, da hinten streckt sich ein ein Regenbogen über ein güldenes Haus -das muss das Leuchten sein.


Nichts wie hin. Hier ist es richtig. Hurra!


Das neue Domizil der Schlüterbande ist gefunden.
Die Betten sind gerichtet und nach einer langen anstrengenden Suche und erfolgreichem Ende, hat man sich auf jeden Falle eine Ruhepause verdient.






Die Mommarker Gschichten finden hiermit ein Ende. Nur der Ort hat sich geändert, aber neue Geschichten und neue Abenteuer möchten erlebt werden im leuchtenden Haus am Bauch des Dinosauriers.










Dienstag, 10. Juli 2018

Wer die Geschichte lesen will bitte drücken!

话开始 Tónghuà kāishǐ
soll heißen: Anfang del Geschichte
                von KaiMa LoEEJoKaFLFK
                Schlüter Verlag 2017








Freitag, 9. Februar 2018

i ain't afraid of no ghost



Hilfe! In Mommark spukt es ... 




Oh nein, die Marshmallowmen, skumfidusspøgelser -- Ahh!






Who ya gonna call?





Rettung naht:




Oh nein, da ist noch ein schleimiges Gespenst bei der Anrichte.




Schlüter - mein Held! Alle Geister in der Trapbox gefangen.





Ende


Idee und Schauspieler: Koni 
Requisiteur und Bühnenmaler: Lisa
Kostümbildner und Maßschneider: Mama Marta
Intendant: Papa Kai
support und catering: Fritz und Johnny







Freitag, 28. Juli 2017

Astrid Lindgren - aber nur ganz im Geheimen *

Diesen Sommer war die Schlüterbande in Schweden genauer gesagt in Småland und noch genauer in Vimmerby in Astrid Lindgrens Värld. Hier werden ihre Geschichten lebendig, einfach großartig.






Bei den Astrid Lindgren Geschichten ist mir wieder aufgefallen wie ambivalent wie doch sind.
Wir bewundern Pippi Langstrumpf, sie ist so unangepasst und unabhängig und lässt sich von niemandem etwas gefallen, sie steckt nie zurück und ist mächtig stark, was sie auch immer gerne einsetzt (vor allem gegen Piraten, die nicht von ihrem Papa angeführt werden).



Wir fiebern mit Michel mit, wenn er wieder zum Schuppen rennt.




Ida sagt im Film einmal zu ihrer Mama:
"Das ist mit Michel wie mit den Blumen - nicht?!
Er ist gar nicht nützlich, aber wir haben ihn alle gern."
-Als Michel die Kuh überlistete-

Er hat mal wieder seinen Papa und alle anderen (außer Alfred natürlich) so zur Weißglut gebracht mit seinem Unfug.




Wir hätten gerne so viel Mut wie die Brüder Löwenherz, die mit List und Waffengewalt gegen das Böse kämpfen.
Katla wird von Jonathan (der im blauen Mantel) bezwungen




Oder wären wenigstens so verwegen und vorlaut wie Ronja.


Räuberschar mit Mattis, dem Räuberhauptmann



Wir lachen mit Karlsson vom Dach, der den Jubel für sich beansprucht und der alleinige Superheld sein will und mit seinen Unachtsamkeiten den armen Lillebror immer in die größten Verlegenheiten bringt.

weltbester Karlsson mit Lillebror


Und jetzt kommt das große ABER: unsere Kinder sollen lieber sein wir Annika und Tommy: angepasst und leistungsorientiert, denn später soll aus ihnen ja etwas werden, Pippi & Co ist ja schließlich kein profitabler Beruf - ... Das sind nur Geschichten für die Kleinen, aber zum Großwerden und Nachahmen ungeeignet!



Aber nur ganz im Geheimen? - wie Lotta aus der Krachmacherstraße zu sagen pflegt -
pfui, pfui Pharao!*

*Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf erschien 1949 im Oetinger Verlag und war damals ziemlich umstritten: ein allein lebendes aufmüpfiges Mädchen ... gefeiert von der 68er Bewegung ... heute wieder unter Generalverdacht: Stichwort "political correctness" dazu Kinderbuchautorin Nöstlinger vor ein paar Jahren: http://www.zeit.de/2013/05/Kinderbuecher-Sprache-Political-Correctness-Christine-Noestlinger - Bücher als Erziehungsgrundlage, das konnte Heinrich Hoffmann 1844, das sind Geschichten mit dem Siegel "pädagogisch wertvoll"